In Hessen erwartet uns Bayern "standesgemäß" eine "queen of the skies" mit dem wunderschönen Namen "MÜNCHEN"....so gehört es sich....
...um uns nächtens nach JNB zu fliegen...
30.7.: Ankunft im saukalten Johannesburg und mittags Weiterflug nach Hoedspruit im Nord-Osten....hier im Anflug auf HDS schön die Ausläufer des Südafrikanischen Hochplateaus zu sehen, die wir morgen per Auto überqueren werden....
Arrival in HDS
Wir fahren vor Einbruch der Dunkelheit mit einem Mietwagen die R527 zu unserer gemütlichen Bed&Breakfast-Hütte - den "blue cottages" 30km westl. von Hoedspruit..
Am 1.7. gehts dann entlang der R532 nach Süden entlang des Blyde River Canyons zu dem Berlin und Lisbon Waterfalls....Das Gebiet um den Blyde River Canyon ist ein Geheimtipp...wg des nahen Krügerparks von den Touristen meist umgangen stellt es den 2. größten Canyon der Welt dar...mit 500m tiefen Schluchten....auch wir hatten zu wenig Zeit einkalkuliert, mussten wir doch am Nachmittag das Krüger Gate erreichen, da um 17 uhr der Park geschlossen wird. Diese Ausgangssperre ist wohl die beste Massnahme zur effektiven Unterbindung der Wilderei. Dennoch reichte es zum Stop an einigen Viewpoints....Berlin waterfall
...und am "Gods Window" fällt das Südafrikanische Hochplateau 1000m steil ins Lowveld ab....der Blick reicht nach Osten bis Mosambik....der "Wald" unter uns ist jedoch eine einzige "timber industry": Eukalyptus-Plantagen so weit das Auge (und später das Gaspedal) reicht....
..dann noch zum Lisbon Fall
Am Nachmittag erreichen wir den Krüger NP....gegründet 1926! Paul Krüger kämpfte aber bereits seit dem Ende des 19. Jhds für ein entsprechendes Schutzgebiet um dem bereits damals als katastrophal erkannten massiven Abschlachten der Wildtierpopulationen ein Sperrgebiet zu errichten! Dieses Sabi Schutzgebiet wurde nach seinem Tode zum Küger NP....
In der Hoffnung, dass wenigestens ein Teil der für Europäer speziell höheren Eintrittsgebühren in die Aus- und Aufrüstung der Parkranger investiert wird...betreten wir also den Kruger NP...den größten Nationalpark Afrikas innerhalb eines Landes...ohne den die hier lebenden Tierarten wohl längst in Südafrika ausgerottet worden wären!
Vor Dunkelheit müssen wir unser 1. Camp erreichen....
Erste Nacht in SKUKUZA....
am 2.7. Fahrt durch grosse Teile des Krüger NP nach LETABA....
Es ist erschreckend wie "vertraut" sich hier die Tiere verhalten: im Krüger Park ist die Wilderei zumindest unter starkem Druck massiv bewaffneter Ranger und es besteht -was leider keineswegs selbstverständlich ist-ein totales Jagdverbot...und eine nächtliche "Ausgangssperre" an den Camps dient letztlich nicht nur dem eigenen Schutz sondern vor allem dem Kampf der Wilderei... welch Unterschied zB zum Selous GR das wir im November 06 bereisen konnten und wo die Elefantenherden aus gutem Grund vor jedem Fahrzeug die fast schon panische Flucht ergriffen....an dieser Stelle "Dank" an die Trophäenjäger...es ist schon unmittelbar am Verhalten der Tiere zu erkennen wo ihr euren perversen und ach so zeitgemässen Neigungen nachgeht und die wunderbarste Fauna dieses Planeten in keinen 100 Jahren leergeballert habt...wie heldenmütig.
Gelbschnabeltoko (der allgegenwärtige hornbill)
Rast in Satara
am Abend erreichen wir Letaba.....eine Elefantengruppe grast friedlich im nahen Flusstal...
und beim NightDrive sind weitere Tiere zu beobachten...
6 Uhr morgens.....sunrise...
und danach ein "morning cruise"...
In Letaba gibt es auch das berühmte Elefanten-Museum! u.a. mit der Lebensgeschichte aller großen Bullen. Selbst im Krügerpark mit seinen starken Tierschutztruppen sterben diese nicht alle einen natürlichen Tod- so auch "Dzombo" einer der 7 größten, jemals im Park lebenden Elefanten.
"Dzombo met an untimely death at the age of 48-50 years in October 1983. He died in a hail of bullets from an AK47, near a waterhole known as Dzombyane. ..."
Hierzu muss man sagen, dass die AK-47 leider vom Kaliber kaum in der Lage ist einem so starken Tier ein einigermassen schnelles Ende zu bereiten, durch den damaligen Bürgerkrieg im angrenzenden Mosambik aber weit verbreitet ist.
Mittags dann Fahrt Richtung Mosambik zum Machampane Camp im Limpopo NP der nach Abriss der Grenzzäune zusammen mit Krüger zum Great Limpopo Transfrontier Park wurde.....
Peaceparks.org
Great Lompopo Park
Eine längere Fahrt auf der im Gegensatz zu Küger fast menschenleeren Limpopo-Piste bringt uns schliesslich nach: Süd 23.46.2, Ost 31.46.8.....
...zu unserem luxuriösen Wohnzelt....
...dort begrüßt uns ein "frisch verliebtes" Fischadler Paar...
Am nächsten Morgen dann Aufbruch zur langen Wanderung durch den Busch...
Es gibt nur eine Regel im Busch:
"NEVER EVER RUN".....
wer diese beherzigt ist schon mal auf der sicheren Seite...
dennoch beruhigt das abgebildete Gerät um im "worst case" entsprechende Warnschüsse abzugeben.....so wie unsere Ranger vor wenigen Tagen als sie auf einer Patroullie von mehreren Löwinnen eingegreist wurden.
Im hohen Gras (wo jeder Schritt schon einer gewissen Vorausschau bedarf)
...wir finden ein Leopardenskelett
und beobachten seltene und scheue Njalas...
Eine Kaltfront zieht herauf...
und das Lagerfeuer ist nicht nur Lebensversicherung gegen Großkatzen, sondern auch Wärme (es hat unter 10 Grad) und Romantik pur....
bis die Reissverschlüsse des Zeltes dicht gemacht werden.
Nächster Tag...nächste Tour...Dämmerung...
und später Sonnenaufgang...."irgendwo in Afrika"....zumindest 100te Kilometer von jeglicher Zivilisation...
BAO BAO BAOBAB
....leider finden wir auch hier....inmitten dieser menschenleeren Wildnis von Poachern bereitgelegte Drahtrollen zum Bau von Fallen......
Hier eine eher harmlose Vertreterin der Reptilia...Leopardenschildkröte...
Eine Regenwand....
und nicht die ca. 1 Std. alten Löwenspuren...
...lassen uns den Rückzug zum Machampane-Camp antreten...
wer will hier nicht bleiben...
..aber am 6.7. gehts zurück nach Südafrika und über Olifants River Camp (Krüger)
mit einem letzten Gruß unserer Rüsselfreunde aus dem Krüger/Limpopo Park auf die R531.....
...in Richtung der westlich von Krüger gelegenen Sabi Sands Private Game Reserves.....wo ein Löwenrudel neben dem Highway im Abendlicht streift....wie lange sie wohl ausserhalb des Parks überleben werden?
Ankunft in Sabi Sands....Arathusa Lodge.....
und am 7.7. 07 eine erste frühmorgendliche Jeep Safari....
Dieser Löwe hat gerade eine junge Giraffe gerissen....die Mutter sucht sie immer noch wenige 100m entfernt...
In der Nähe unserer Lodge mit Wasserstelle...
...liegt hinter einer Kurve plötzlich das abgebildete Löwenrudel (7 Mädels). Es wurde bereits in National Geographic porträtiert...da es sich um hervorragende Jägerinnen handelt.
Als unsere Ranger wirklich einmal zum Auto rannten, da Sie einem Leoparden folgen wollten...(Merke: Never ever run!!!) erhob sich im Gras hinter uns plötzlich dieser imposante Löwe....das Laufen der Ranger wurde schlagartig zur Zeitlupe...und sie konnten sich langsam wieder ins Auto setzen....Es war ein phantastischer Anblick- dieser kräftige Einzelgänger.
..wenn man solch ein Bild erleben kann...später sitzen wir keine 2 Meter im offenen Auto neben diesem imposanten Männchen...dann kann man nur allergrössten Respekt vor der einmaligen Natur Afrikas empfinden...dennoch verlieren wir nie das bange Gefühl es hier mit den letzten Vertretern in freier Wildbahn zu tun zu haben ...wo wird Dich also Dein Weg hinführen???
Heute erfahren wir auch noch über Freunde, dass "unser Löwenrudel" (Nov 06) unweit des Rufiji-River Camps (Tansania) gestern von Wilderern mit einem vergifteten Flusspferd umgebracht wurde...es liegen mehrere Weibchen mit abgeschlagenen Pfoten in der Nähe des Köders....die restl. vergifteten Tiere konnten sich wohl noch etwas weiter weg schleppen und werden noch von Rangern gesucht...
all das für irgendeinen Idioten der sich mit Trophäen dieser Art sein krankes Ego aufpolieren möchte...es ist zum verzweifeln.
Ach ja...der Bestand an Löwen im Krügerpark wird auf verbliebene ca. 1500 Tiere geschätzt...und das im einem der grössten Schutzgebiete der Welt .
Nicht zuletzt die Trophäenjagd hat afrika-weit wirklich ganze Arbeit geleistet und diesen so unglaublich tierreichen Kontinent praktisch leer massakriert.
Die Photopirsch geht weiter...
und wir entdecken ein frisch geschlagenes Impala im "Leoparden-Baum"...
beobachten pubertäre Balgereien...
und danach ein brüderliches "passt schon"...
Dann Endlich! Wir haben Glück und sehen einen Leoparden! Die vielleicht wunderschönste Grosskatze der Welt....Restbestand keine 1000 Tiere in Südafrika...weltweit unter massivem Druck...er wird immer noch wegen seines Fells gejagt...zumindest wer dieses immens geschmeidige Tier frei aus nächster Nähe sehen konnte, wird keinerlei Verständnis für igendeinen Pelzmantel mehr aufbringen können.
Tüpfelhyänen warten auf irgendeine Unachtsamkeit der Leopardin, um ihr die Beute die noch im Baum hängt streitig zu machen...
...Elefantenkuh mit Jungem...wie gesagt....hier ohne scheu
Das Breitmaulnashorn in der Dämmerung macht unsere "Big Five" vollständig...
Nachts statten wir nochmals den Leoparden einen kurzen Besuch ab....der Sohn der von den Rangern "Safari" genannten Leopardin...bewacht immer noch die Beute...sein Bruder ist vor kurzem duch einen Schlangenbiss gestorben...auch ohne Jäger ist es schwer genug das Erwachsenenalter zu erreichen.
Eleganz pur
Noch ein letzter Blick von einem besonders imposanten Vertreter der "Big 5"....beim Büffel ist es unmöglich seine Laune zu erkennen...bei keinem anderen Tier sind die Ranger so "fluchtbereit"...
Am 9.7.07 Rückflug mit SAA-Express von Huedspruit nach JNB...
unter uns der riesige Tagebau in einem weitgehend industrialisierten Land....
am Abend erwartet uns der Rückflug.....im Hintergrund die bunten Leitwerke der div. Afrik. Airlines....
10.7......nach nur wenigen Stunden (die 747 ist halt doch schneller als die A340) erreichen wir Europa....hier Mailand, Bologna und die Alpenkette früh um 5 Uhr aus >12.000m .....
Diese und viele weitere (Tier-) Fotos der Reise im Webalbum:
Südafrika 2007 |
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