Es lockt Japan, Tokio, ein Polarflug, und natürlich jede Menge roher Fisch.......
Am 25.4. gehts los ex MUC mit einer A340-300 Foxtrott Echo (D-AIFE)...die wir schon bald wiedersehen werden....
Es liegen 9300 km im Großkreis vor uns....tatsächlich etwas mehr denn das Routing führt über Polen, die Baltischen Republiken in den russischen Luftraum östlich von Helsinki...nun direkt Richtung Weisses Meer und Barents See, Kara See.
Dazwischen erreichen wir den nördlichsten Punkt der Reise knapp oberhalb des 70 Breitengrades an der North-East Passage südl. von Nowaya Semlya.
Auch wenn es erst April ist, geht die Sonne nur ganz knapp unter...hier am nördlichsten Punkt gegen Mitternacht Ortszeit:
ganz dunkel wird es nicht mehr....und so durchfliegen wir diese Nacht die keine ist und die schier endlose Weite der Küste des Nordpolarmeeres und der Sibirischen Tundra mit dem West Sibirischen Flachland und über das Mittelsibirische Bergland mit den Strömen Ob, Jenissej und Lena ....um nach ca. 10 Stunden! über das verschneite Bergland von Sikote Alin nördlich von Wladiwostok endlich die Pazifikküste mit dem Japanischen Meer zu erreichen...
wenig später Anflug auf Narita Intl Airport, Japan....viel Reisfelder, Flüsse und kleine Dörfer...Narita liegt ausserhalb des Großraumes Tokio.....
...und besitzt neben der längsten Landebahn Japans auch eine mit 2300m sehr kurze....die gerade noch von unserer 343 für die Landung benutzt werden kann....dank kräftigem Schub in die hier gut an ENG 1 und 2 erkennbaren Reverser...touch down am Donnerstag 26.4. nach 11:15 Std...
Gleich nach der Ankunft Fahrt in die Stadt mit der JR-Keiyo-Line....zum Asakusa Kannon Tempel im alten Vergnügungsviertel Asakusa
und mit der (am Nachmittag keineswegs überfüllten) hervorragenden Tokio Metro in der die Japaner entweder alle schlafen...
oder Handy-Spielen....nach Ginza...
Todmüde gings dann doch rel. bald ins weit entfernte Hotel und am nächsten morgen erwachten wir dank Jet-lag gegen 1 Uhr nachts....umso einfacher erreichten wir nach 1 Std.! schnurgerader Taxifahrt gegen 4 Uhr morgens das Ziel unserer Sehnsüchte....den grössten Fischmarkt der Welt: TSUKIJI wholesale market:
Hier Vorbereitungen zur täglichen Thunfisch-Auktion die um 5:30 starten wird....
Es gibt auch riesige Hallen mit "noch lebenden" Fischen....
die dank 100ter Gabelstapler.... aber sehr schnell zu den zahllosen Filettier-Ständen transportiert werden um sich direkt in wirklich ganz frisches Sashimi zu verwandeln....
der Markt ist wirklich riesig und es werden täglich 3.000 Tonnen Fisch für den Großraum Tokio umgesetzt.....ein Ereignis der Extraklasse für jeden Gourmet....jedoch ein deprimierendes Schauderstück eingedenk der rücksichtslosen Überfischung der Weltmeere ...
...angesichts der schieren Masse der Verlockungen und der Tatsache dass wir zu Hause ohnehin keinen Thunfisch&Co mehr konsumieren....entschieden wir uns durchgefroren nach stundenlangem Marsch durch die Markthallen zu einem wärmenden Kaffee mit den Auktionatoren und schlieslich zu einem echt japanischen Frühstück: ein Riesentopf des wohl frischesten und besten Sashimi weltweit.....um 7 Uhr morgens als Krönung des Tsukiji-Markt Besuches.
Es folgte eine entspannte**Fahrt mit dem berühmten Shinkansen.........**der ja bekanntlich über ein Erdbebenfrühwarnsystem verfügt welches die Züge sofort und automatisch vom Netz nimmt und eine Notbremsung einleitet, wenn erste Erdstösse registriert werden....
...zum Fuji-Hakone-Nationalpark ca. 60km Süd-Westlich von Tokio.
Dort brodelt die Erde mächtig und es treten massive Schwefeldämpfe auf....
...... und mit etwas Glück erkennt man den unweiten FUJISAN.....und es muss natürlich das typischste aller Japanbilder geschossen werden:
nach längerer Rückfahrt müssen wir natürlich noch ins höchste Gebäude Tokios...das Metropolitan Government Building um im Aussichtsdeck des North Tower....
...einen echten "Sundowner" zu uns zu nehmen, denn wir sind nun schon 18 Std auf den Beinen.
Am nächsten morgen noch letzte Impressionen von NRT
...hier eine Star Alliance Partnerin kurz vor rotate zu sehen hinter ENG 4 "unserer" 343
..der Rückflug verläuft fast auf dem selben airway....hier der nördlichste Punkt: nach Norilsk überqueren wir kurz den 70 Breitengrad....
Hier unsere Position über der Gydan-Halbinsel live in HDR und auf der Karte....
...und erreichen wenig später das Baltikum:
Nach ziemlich genau 12 Std Flug und 100.000 Litern in Schub verwandelten Kerosins sehen wir unmittelbar nach der Landung unsere Foxtrott-Echo wieder, die uns vor genau 2 Tagen nach NRT gebracht hat und gerade vor uns aus PEK angekommen ist.
[Ironie ON] Zur Ökobilanz des Fluges sei vermerkt, dass wir hin und retour full house flogen, pro Strecke 100 Tonnen verbrauchten und damit 221 Pax beförderten. Macht bei 9300km 4,8 Liter/100km....Wären diese Menschen also wegen der schlechten Strassenverhältnisse in Sibirien die Strecke zB mit einem Porsche Cayenne TurboS gefahren (Verbrauch ECE 15,7 Liter), wären also ca. 600.000 Liter Treibstoff mehr verbraucht worden! Das ist praktizierter Umweltschutz!![Ironie OFF]
Mehr Fotos im Webalbum:
Tokio, April 2007 |
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